Die Initiative „Vernunftkraft“ fordert eine „vernünftige Energiepolitik“ und meint, dass etwa der Ausbau der Windräder eine Gefahr für Mensch und Natur darstellt. Ein Blick hinter ihre „Mission“ zeigt, was die Initiative antreibt und wie sie damit eine vernünftige und zukunftsfähige Energiepolitik blockiert.
Obwohl der Stromanteil aus Erneuerbaren Energien in Deutschland kontinuierlich steigt (57,1 Prozent in 2024), fühlen sich immer noch ihre Bedenkenträgerinnen und Bedenkenträger berufen, die Energiewende zu diskreditieren und energiepolitische Fakenews zu verbreiten. Eine von ihnen ist die Bundesinitiative „Vernunftkraft“.
Die Initiative gibt sich als „unabhängiges“ Sprachrohr von Bürgerinitiativen und ihren Verbänden, die sich gegen die „Naturzerstörung im Namen eines vermeintlich ökologischen Umbaus der Energieversorgung“ stellen, sobald Erneuerbare Energien auf der politischen Agenda stehen.
Gegen Ausbau von Windkraft und PV-Anlagen
Zwar gebart sich die Initiative als „technologieoffen“, behauptet aber gleichzeitig, dass der Ausbau von Windkraft , Photovoltaik- und Biomasseanlagen keinen messbaren Einfluss auf das globale Klima habe und keinen Ersatz für Kern- und Kohlekraftwerke biete. Ihre Repräsentanten argumentieren mit denselben Vorurteilen und Klischees, wie sie auch von Klimawandelleugnerinnen und -leugnern vertreten werden. Politisch unterstützt wird „Vernunftkraft“ von der AfD und Teilen der FDP (LobbyControl).
Das eigentliche Ziel von „Vernunftkraft“ ist der Ausbaustopp der Windkraft und die Abschaffung das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das übergeordnete Ziel: Das alte Energieversorgungssystem erhalten und so eine zukunftsfähige (und vernünftige) Energiepolitik verhindern.
Ein gutes Beispiel für eine gelungene Nutzung Erneuerbarer Energien im kommunalen Bereich ist der Rhein-Hunsrück-Kreis. Mit Bioenergie, Solarparks und Windkraft produziert der Landkreis mittlerweile fast 400 Prozent des benötigten Strombedarfs, erzielt damit Wertschöpfung und wirtschaftliche Gewinne und erreicht gleichzeitig die Klimaneutralität. Das Erfolgsrezept der Hunsrücker Energiewende war und ist die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger von Beginn an.
Mehr Beteiligung hilft gegen Desinformationen
Wir empfehlen „Vernunftkraft“ und anderen Energiewendeskeptikern: Offenheit und mehr Beteiligung wagen! Ein gutes Mittel gegen falsche Informationen und für mehr Akzeptanz sehen wir darin, Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen. Wer finanziell von Wind- und Solarparks in seiner Nachbarschaft profitiert und bei der Planung und Konzeption mitreden darf, sieht Windräder und Solarparks mit anderen Augen als Unbeteiligte.
Weiterführende Links:
Bundesinitiative Vernunftkraft
Das Netz der Windkraftgegner | Greenpeace
Tyrannei der Minderheit? | Ökologie und Demokratie | bpb.de
Doku & Reportage: So geht Klimaschutz! Die Energiewender vom Hunsrück – Hier anschauen