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Statt mit Kohle und Koks soll künftig Stahl mit grünem Wasserstoff erzeugt werden. So will die Dillinger Hütte bis spätestens 2045 klimaneutral sein. Am 23. Mai war unser Verein mit einer Gruppe von 22 Teilnehmenden in Dillingen zu Besuch und hat sich vor Ort informiert, wie der Umbau auf die „grüne Stahlproduktion“ funktionieren soll.

Die Dillinger Hütte will ihren CO₂-Ausstoß erheblich reduzieren und plant bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden. Angestrebt wird eine umfassende Dekarbonisierung der Stahlproduktion – unterstützt von Bund und Land mit Investitionen von insgesamt 4,6 Milliarden Euro.

Am 23. Mai 2025 war die Energiewende Saarland e.V. mit 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Besuch bei der Dillinger Hütte. Thema waren vor allem die wichtigsten Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität – wie etwa die Umstellung der Hochöfen auf Direktreduktionsanlagen (DRI) und Elektrolichtbogenöfen (EAF), der Einsatz von grünem Wasserstoff, die Erhöhung der Stahlschrottverwertung und das Kennzeichnungssystem für CO₂-armen Stahl (LESS).

Das Ziel: Statt mit Kohle und Koks in Hochöfen sollen Direktreduktionsanlagen mit grünem Wasserstoff und Elektrolichtbogenöfen mit Strom aus erneuerbaren Energien Stahl gewinnen.

Durch das Programm geführt wurde unsere Besuchergruppe von Michael Fischer, Betriebsratsvorsitzender der Dillinger Hütte, Betriebsrat Georg Quinten sowie Dr. Sebastian Börner, technischer Leiter des Transformationsprojektes.

Mit den geplanten Maßnahmen will das Unternehmen bis 2030 bereits 50 Prozent der CO₂-Emissionen reduzieren und bis 2045 komplett klimaneutral produzieren – und strebt damit eine Vorreiterrolle bei der klimafreundlichen Stahlproduktion in Europa an.

Winfried Anslinger, Sprecher der Energiewende Saarland e.V., bedankte sich bei allen Beteiligten für die Organisation sowie die informativen Vorträge und Gespräche. Die Herstellung von grünem Stahl sei eine vielversprechende Technologie, um die Stahlindustrie zu dekarbonisieren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, so Anslinger. „Trotz der Herausforderungen, die mit dem Umbau verbunden sind, wird die grüne Stahlproduktion eine immer wichtigere Rolle spielen.“

Ein Fortsetzungstermin mit Werksbesichtigung ist für den 10. Oktober 2025 geplant.